Lohmühlenteich

Wenn man aus Lahnstein kommend vor dem Ortseingang Laurenburg nach links schaut, dann sieht man die riesigen Schutthalden eines Erzbergwerkes, das vor einigen Jahrzehnten aufgegeben wurde. Die Natur versucht – schon jetzt erkennbar – wieder Grün auf diese hässlichen Hänge zu zaubern. Es wird aber noch vieler Jahre bedürfen, bis dieser Eingriff in die Natur unkenntlich gemacht sein wird. Trotz dieses hässlichen Erbes hat der Bergwerksbetrieb, wenn auch vom Betreiber damals nicht beabsichtigt, unserem Verein etwas Gutes hinterlassen.Zur Erzaufbereitung brauchte man zeitweise viel Wasser, das aus den Staubecken des fünfmal aufgestauten Waselbaches oberhalb der Grube entnommen wurde. So entstanden die fünf Teiche an der B 417 südlich der Ortschaft Holzapfel. Den größten dieser Teiche, nämlich den Lohmühlenteich, konnte die SFG „Stolzenfels“ kaufen, um ihn als Angelteich für ihre Mitglieder zu nutzen.

Unsere Nachbarn nach unten sind die Laurenburger Angler und nach oben die von Dausenau. Zwar entsprechen Tiefe und Ufergestaltung nicht einem idealen Fischteich, denn es fehlt der Flachwasserbereich und die größte Tiefe von fast acht Metern ist für Fische unergiebig. Auch haben viele große Bäume am Teichrand über ein Jahrhundert lang im Herbst viele Zentner Laub abgeworfen, das eine dicke Schicht Faulschlamm auf dem Teichgrund entstehen ließ Außerdem werden Schweb- und Schadstoffe von oberhalb im Wasser mitgeführt, die sich ebenfalls in dem fast stehenden Lohmühlenteich absetzen.

Vereinsführung und -mitglieder waren aber glücklich, als am 30.07.1965 der Kaufvertrag in Bad Ems notariell abgeschlossen wurde. Der damalige Eigentümer und somit Verkäufer war die Stoiberger Zink AG Aachen. Teich und Ufergelände haben eine Größe von 13.714 Quadratmeter. Der Kaufpreis betrug 13.805,25 DM. Dazu kam eine Grunderwerbsteuer von 976,60 DM und die Flurbereinigungskasse Holzapfel kassierte noch einmal 2.990,00 DM an Gebühren. Obwohl das Land Rheinland-Pfalz einen Zuschuss von 3000,00 DM erbrachte war es für den kleinen Verein und zur damaligen Zeit finanziell eine echte Anstrengung, die Eigenleistung von rund 15.000.00 DM aufzubringen.

lohmuehle

Die Mitglieder gaben Darlehen an die Gemeinschaft, die später durch die aufgebrachten Beiträge langsam zurückgezahlt werden konnten. Aber auch die mit dem Erwerb des Teiches zusammenhängenden Arbeiten waren enorm. Wenn man die Akten durchblättert kommen einem immer wieder die Namen des Schriftführers Otto Kielich und des Vorsitzenden Edmund Holzapfel zu Gesicht. Viel Idealismus und Gemeinschaftssinn steckten in diesen Bemühungen. Zum Beispiel musste mit dem Fürstlich Waldeckschen Rentamt Schloss Schaumburg ein Vertrag über die Fischereirechte vom 01.01.1966 an geschlossen werden. Jetzt ist der neue Rechtsinhaber der Besitzer der Laurenburg, an den wir auch jährlich unseren Tribut leisten müssen. Dann hat das Landratsamt Diez am 02.12.1966 die wasserpolizeiliche Erlaubnis zur Errichtung eines Fischteiches erteilt. Da diese Erlaubnis zeitlich begrenzt war, konnte sie wegen Änderung der Wassergesetze nicht ohne vorherige umfangreiche Maßnahmen und Untersuchungen erteilt werden. Diese kamen unserer Vereinskasse teuer zu stehen und erst Im Jahre 2002 erteilte der Rhein-Lahn-Kreis die unbefristete Genehmigung zum Betreiben des Lohmühlenteiches als Angelteich. Es war also schon eine rechte Plackerei bis der Teich endlich als Angelteich genutzt werden konnte. Natürlich mussten auch Fische eingesetzt werden. In den Akten sind 1.300 einsömmrige Karpfen und Zander als Erstbesatz aufgeführt.

Fischbesatz am Teich

Wie schon erwähnt waren nach dem Erwerb des Teiches die diversen Arbeitsmaßnahmen erforderlich. So war auch der Auslauf durch tatkräftigen Einsatz der Vereinsmitglieder instand gesetzt worden. Die seitlichen Wände waren durch hölzerne Telegrafenmasten abgestützt.

Aber die Zeit und das Wasser nagten an diesem Holz und im Winter 1986/87 brachen Wandteile ein. Das Wasserwirtschaftsamt Montabaur – für die Sicherheit der Teichanlagen verantwortlich -ordnete die Wiederherstellung des Auslaufes an. Ein Bagger verbreiterte den Auslaufkanal und am 19.06.1987 haben 10 Mitglieder Schwerstarbeit geleistet und den Auslauf neu gestaltet.

Neugestaltung des TeichauslaufesSteg “Ponte Carlo”

Um über den neuen Auslauf zu gelangen war der Bau eines Steges erforderlich, der ebenfalls im Sommer 1987 gebaut und am 10.10.1987 fertig gestellt wurde.

Im November 1989 verordnete das Wasserwirtschaftsamt erhebliche Maßnahmen zur Sicherung der Anlage. Allein die Befestigung der Bruchsteinmauer zur Straße hin hätte Kosten von etwa 100.000,oo DM gebracht. Dies wäre für den Verein unmöglich aufzubringen gewesen. Durch Verhandlungen mit dem Straßenbauamt Diez und dem Wasserwirtschaftsamt wurden schließlich folgende Maßnahmen durchgeführt:

Das Aufschütten einer Böschung, um die B417 gegen Abrutschen in den Teich zu sichern übernahm das Straßenbauamt. Nach Ablassen des Teiches erfolgte diese Arbeit vom 23.bis 26.10.1990 mit einem Kostenaufwand von 70.000,00 DM.

Aufschüttung der Böschung

Instandsetzung der Ufermauer im Auslaufkanal vor dem Gewölbedurchlass.

Fällung und Kürzung der Weiden und Akazien auf dem Damm, weil die zum Teil altersschwachen aber dicken Bäume durch ihr mögliches Umstürzen bei schweren Stürmen die Sicherheit des Dammes hätten gefährden können. Damit hörten die Arbeiten am Teich aber nicht auf. Am 25.05.1991 haben wir einen Fütterungsautomaten eingebaut, weil wir der Ansicht waren, dass das natürliche Futterangebot des Teiches für den vorhandenen Fischbestand unzureichend ist. Die später gelandeten dicken Karpfen sind der Beweis für die Richtigkeit dieser Maßnahme. Ferner wurde 1998 auch eine kleine Flachwasserzone eingerichtet.

Bau einer Flachwasserzone

Leider können wir wegen der gemauerten Steilufer keinen größeren Flachwasserbereich mit entsprechender Wasserflora einrichten. Dies wäre als Flucht- und Entwicklungsraum für die Jungfische erstrebenswert. Wo es möglich war haben wir an einigen Stellen Schilf, Wasseriris und Kolbenschilf angebaut. Selbst einige Teichrosen versuchen sich einzuleben. Als Lebensgrundlage für Insekten und als Laichplätze für die Fische ist dies unerlässlich. Außerdem wird mit den Pflanzen auch eine optische Verbesserung unseres Teiches erreicht.

Seit Jahren erfolgt unser jährliches An- und Abfischen am Teich, nachdem der Forellenbesatz aufgefrischt wurde. Für viele Angelfreunde ist der Teich der bevorzugte Angelort. Wenn wir Ihn weiterhin pflegen und soweit möglich auch verbessern, können wir und unsere Nachfolger in der Gemeinschaft noch viele Jahre lang Freude und Erholung sowie anglerische Erfolge erleben.

Der Teich ist ein Kleinod, um den uns andere Vereine beneiden. Er ist deshalb eine gesicherte materielle und ideelle Grundlage für das Fortbestehen der Sportfischergemeinschaft „Stolzenfels“.